Bei gegebener genetischer Disposition tritt ein erster Krankheitsschub signifikant häufig drei bis sechs Monate nach einem subjektiv als belastend erlebten Ereignis (Jobverlust, Scheidung, Trennung, Todesfall, Arbeitswechsel, Karriereaufstieg, Verliebtheit, Übersiedlung, die Geburt eines Kindes bei Frauen, aber auch bei Männern) auf. Die genaue Diagnose ist für den Facharzt wesentlich leichter, wenn der Betroffene, im Idealfall gemeinsam mit den nächsten Angehörigen, versucht, sämtliche Stimmungsschwankungen im Laufe des bisherigen Lebens auf einem Blatt Papier darzustellen (Phasenkalender/„life-chart“)
Alkohol und Drogen führen zu einer Stimmungsaufhellung bzw. beide bremsen die Getriebenheit der Manie, allerdings ist dieser Effekt nur von kurzer Dauer, langfristig werden die Krankheitssymptome verstärkt. Zusätzlich kann das Problem eines Substanzmissbrauchs oder einer Abhängigkeit den Therapieverlauf erschweren.
Generell ist ein geregeltes Schlafverhalten für die psychische Gesundheit von großer Bedeutung. Gerade bipolar Erkrankte sollten einen geregelten Tag-Nacht-Rhythmus einhalten. Manischen oder depressiven Phasen geht im Normalfall ein verändertes Schlafverhalten voraus (Ein- und Durchschlafstörungen bei Depression, Schlafverkürzung bei Manien). Schichtarbeit, Nachtdienste, Fernreisen mit Jetlag oder chronischer Lichtmangel wirken sich ungünstig auf bipolar Erkrankte aus.
Bezüglich Ernährung werden manchmal Omega-3-Fettsäuren, Folsäure und andere Nahrungsergänzungszusätze bei der bipolaren Erkrankung als hilfreich empfohlen. Eine solide Datenbasis gibt es hierfür jedoch nicht.
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06.09.2023Online-Umfrage "DigiBipo" der AG Digitale Psychiatrie,…
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