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Diagnose 'Bipolare Störung'

"Ich habe die Diagnose 'Bipolare Störung' bekommen - was soll ich jetzt tun?"

Manche Betroffene, die die Diagnose "Bipolare Störung" gestellt bekommen, empfinden eine gewisse Erleichterung - nun gibt es eine Erklärung. Das eigene Verhalten und Empfinden in der Vergangenheit erscheint nicht mehr so rätselhaft. Für andere ist die Mitteilung, an einer psychischen Erkrankung zu leiden, die mit aller Wahrscheinlichkeit für den Rest des Lebens präsent sein wird, zunächst einmal ein Schock.

Viele Betroffene müssen das erst verarbeiten und sich mit dem Gedanken vertraut machen - ein Prozess, der sich über Jahre, manchmal auch über Jahrzehnte hinziehen kann.

Hilfreich ist vor allem eines: Informieren Sie sich möglichst umfassend! Es gibt mittlerweile sehr viele gute und verständlich geschriebene Bücher zur  Bipolaren Störung - vom Fachbuch bis zur praktischen Anleitung, wie man der Erkrankung am besten begegnen kann.

Auch der Besuch eines Psychoedukationskurses ist sehr zu empfehlen. Je mehr Sie Expert*in Ihrer eigenen Erkrankung werden, desto besser lässt es sich mit ihr leben.

Ebenso nützlich kann es sein, einer Selbsthilfegruppe beizutreten, die sich dem Thema "Bipolare Störung" gewidmet hat. Aus der Erfahrung Anderer können Sie viel lernen. In der Gruppe fühlen Sie sich verstanden, treffen auf Menschen mit ähnlichen Fragen, Sorgen und Problemen. Selbsthilfegruppen sind zudem eine wertvolle Informationsquelle bezüglich der lokalen Versorgungsstrukturen, d.h. Kontaktmöglichkeiten oder Beratungsstellen, die bei verschiedenen Problemen weiterhelfen können.

Beziehen Sie Ihre Angehörigen und Ihnen nahestehende Personen mit ein, sofern diese offen dafür sind. Bei der Bipolaren Störung sind die Angehörigen in einem großen Ausmaß mitbetroffen. Zeigen Sie Ihnen diese Website und besonders den speziellen Teil für Angehörige. Gemeinsames Verstehen der Erkrankung kann eine Beziehung stärken. Viele Beziehungen gehen durch die Unkenntnis der Symptome in die Brüche. Ein fundiertes Wissen über die Erkrankung kann helfen, dies zu verhindern.

Häufig wird die Diagnose „Bipolare Störung“ im Rahmen eines Klinikaufenthaltes gestellt. Danach sollte man sich auf die Suche nach einem/einer niedergelassenen Psychiater*in begeben, um die weitere Therapie sicherzustellen. Im Idealfall ist die Klinik, beispielsweise beim sog. "Entlass-Management", dabei behilflich. Der Facharzt bzw. die Fachärztin sollte nach Möglichkeit über Erfahrung in der Behandlung von Bipolaren Störungen verfügen, was leider nicht immer gegeben ist.

Ihre ambulante Weiterbehandlung kann auch in einer Klinikambulanz erfolgen, sofern eine in Ihrer Nähe ist. Achten Sie bei der Wahl derTherapeut*innen darauf, dass „die Chemie stimmt“, also ob Sie sich vorstellen können, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Vertrauen ist die Grundlage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit in der Zukunft.

Falls Ihnen Medikamente verschrieben wurden, achten Sie auf die gewissenhafte Einnahme. Sollte die gewünschte Wirkung sich nicht einstellen und Nebenwirkungen langfristig sehr belastend sein, so sprechen Sie dies immer offen an. Sie sollten dann gemeinsam mit Ihren Behandelnden über eine Veränderung der Dosierung oder einen Wechsel des Medikaments oder einen anderen Therapieansatz entscheiden.

Während für manche Betroffene sehr schnell bereits die passende Medikation gefunden wird, benötigt es bei anderen einige Zeit, bis die individuell teilweise sehr unterschiedlich wirkenden Medikamente die gewünschten Ergebnisse erzielen. Vergleiche mit anderen Betroffenen in Bezug auf die Medikamente (Wirkstoffe und Dosierung) sind daher immer schwierig.

Eine gesunde Ernährung, Bewegung und ein geregelter Tagesablauf mit ausreichend Schlaf können entscheidend zu Ihrer Stabilität beitragen. Vermeiden Sie übermäßigen Alkoholgenuss und den Gebrauch von Drogen aller Art.

 

Überarbeitet 2023, NS

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