Zum Wesen einer manischen Episode gehört, dass sie sich nicht mehr willentlich kontrollieren lässt. Auch wenn man die subjektive Empfindung hat, alles im Griff zu haben, ist das objektiv gesehen eben gerade nicht so. Das ist vermutlich das größte Problem einer Manie: Je kränker man ist, desto gesünder fühlt man sich und sieht keinerlei Veranlassung, etwas am gegenwärtigen Zustand zu ändern. Im Gegenteil, gut gemeinte Ratschläge von anderen, zum Beispiel einen Facharzt aufzusuchen oder sich in eine Klinik zu begeben, werden als Zumutung oder als Affront empfunden – man fühlt sich doch so gut! Deshalb ist es auch oft völlig unverständlich für einen Menschen in einer manischen Phase, wenn er wegen der Erkrankung zwangseingewiesen werden muss. Hilfreich ist da nur eines: Die Anzeichen einer beginnenden Manie frühzeitig zu erkennen und sich selbst und den Angehörigen einen Krisenplan an die Hand zu geben, um rechtzeitig gegensteuern zu können. Ist die Manie erst einmal angelaufen, gibt es meist kein Zurück mehr.
Eine Hypomanie, die oft der „Vorlauf“ einer Manie ist, lässt sich manchmal noch durch eine reine Verhaltensänderung abfangen. Dazu gehören eine sehr gute Selbstbeobachtung, Einsicht und ein Notfallplan, der zum Beispiel eine Reduktion von Stress (einer der häufigsten Auslöser einer Phase) und Reizreduktion beinhalten kann. Achten Sie nun besonders auf einen geregelten und ausreichenden Schlaf.
Eine beginnende Manie kann in der Regel nur noch durch eine höhere Dosierung der Medikamente oder durch eine sogenannte Notfallmedikation abgefangen werden. Der Unterschied zur Hypomanie liegt im totalen Kontrollverlust. Damit dieser vermieden werden kann, braucht es wiederum Einsicht und Verhaltensänderung, schon bevor die Manie beginnt.
Stand 2023, NS
05.09.2024Studie zur Behandlung der Bipolaren Depression
Studie zur Behandlung der Bipolaren Depression mittels einer innovativen, rasch wirksamen Substanz am Studienzentrum Dresden