"Ist ein phasenfreies Leben möglich?"
"Müssen Betroffene ihr Leben lang Medikamente nehmen?"
"Was trägt zur Stabilität bei – und wie kann die Familie helfen?"
Ja, ein phasenfreies Leben ist möglich! Die Bipolare Störung ist heute gut behandelbar, aber der Weg dahin erfordert Zeit und Geduld. Er beginnt mit der Krankheitseinsicht des Betroffenen, führt über die Suche nach passenden Ärzt:innen, Therapeut:innen und Medikamenten und endet bei einem verantwortungsvollen Umgang mit dem Risiko erneuter Krankheitsphasen.
Nach aktuellem Wissen ist die beste Behandlung eine Kombination aus rückfallvorbeugenden Medikamenten, Psychotherapie, Psychoedukation und ergänzenden Selbsthilfemaßnahmen, wie etwa dem Austausch in einer Selbsthilfegruppe.
In vielen Fällen ist es sinnvoll, stabilisierende Medikamente langfristig beizubehalten. Die Vorstellung, dauerhaft auf Medikamente angewiesen zu sein, kann sowohl für Betroffene als auch für Angehörige beängstigend sein. Eine kritische Auseinandersetzung mit langfristigen Nebenwirkungen ist wichtig. Gleichzeitig sollte bedacht werden, dass auch bei anderen Erkrankungen – etwa Diabetes – eine lebenslange medikamentöse Therapie erforderlich sein kann. Besonders riskant ist das plötzliche, eigenmächtige Absetzen der Medikamente: Ohne ärztliche Begleitung kann dies das Risiko für eine erneute, möglicherweise schwerere Krankheitsphase erheblich erhöhen.
Einige Betroffene entscheiden sich bewusst gegen eine dauerhafte medikamentöse Behandlung. Dieser Weg ist oft herausfordernder und erfordert umso mehr Stabilität durch andere Maßnahmen. Als Familie könnt ihr den Gesundungsprozess unterstützen, indem ihr euch informiert, Anteil nehmt und – wenn erwünscht – den Betroffenen zu Arztterminen begleitet. Eine verlässliche Stütze zu sein bedeutet aber auch, die Autonomie der erkrankten Person zu respektieren. Ebenso wichtig ist es, auf die eigenen Grenzen zu achten: Ihr könnt nur dann helfen, wenn ihr selbst ausreichend Kraft habt.
7/ 2025, Referat Angehörige
10.12.2025Weitere Termine!!!
Dortmund14.11.2025LL-KoPsS - Konsultationsfassung
Die Konsultationsfassung zur komplett neu erstellten Leitlinie "Psychosen mit komorbider (gleichzeitig vorliegender) substanzbezogener Störung" ist [… weiterlesen]