Viele hatten schon von mir gehört, mich gesehen und mich trotzdem nicht wirklich erkannt. Das um mich aufgebaute kaufmännische Schloss ließ wirkliche Blicke in mein Innerstes hinein meist nicht zu.
Als Amateurmusiker war manchmal etwas mehr sichtbar und meine gefangene Seele konnte sich stundenweise erholen; ausbrechen konnte sie nicht.
Nach einer Gefangenschaft in Beruf und auch z.T. privat, brach mein Ich scheinbar krank aus mir heraus und quälte mich über 8 Jahre.
Jetzt sollten Sie bei meiner Kurzgeschichte "Muse" weiterlesen, um mich besser zu verstehen.
Eine berufliche, 200 km entfernte Versetzung, brachte mich in ihre Nähe. Es ergaben sich völlig neue Möglichkeiten.
Viel Heiterkeit, Frohsinn, spürbares Zugewandtsein, Offenheit, Diskussionsfähigkeit und das, was man unter einer großen Liebe versteht, krempelten mein/unser Leben um, holten mein/unser ICH in den Vordergrund. Hunderte kleiner Gedichte und Geschichten sprudelten einfach so aus mir heraus. Eingesperrt fühle ich mich nicht mehr, jedoch gefördert schon.
Zur Zeit überarbeite ich dieses wertige "Strandgut" mit offenem Ende.
Herzanbau
Schlechte Gedanken
Schweben in Liebe
Vergleich
Allerlei Führer
Gedanken, gut oder böse
Kastanienbaum
Licht
Schmetterling
Toller Hecht
Wut
Orbitales Kontra-Hirn
Mein Herz, es droht zu bersten.
Bei der himmlischen Baubehörde habe ich deshalb einen Bauantrag gestellt.
Es soll ein großer Erweiterungsbau für mein Herz werden.
Das jetzige platzt einfach aus allen Nähten, seit du mit deiner übergroßen Liebe eingezogen bist!
Da deine Liebe aber unaufhaltsam weiter wächst, sind die alten Kammern und Seitenhöfe,
die bisher für meine kleinere Liebeleien ausreichten, voll und ganz von deiner Liebe belegt!
Noch nicht einmal für kurzen Verwandtenbesuch ist ausreichend Platz.
Er müsste in der Aorta-Umlaufbahn bereits zwischengeparkt werden, was schwer zumutbar ist.
Also stellte ich diesen Bauantrag, denn ich plane den Zuwachs unserer erfüllten Liebe,
freue mich so sehr darauf, denn du wirst meinen Teil unserer Liebe liebend in dir tragen.
Abstoßreaktionen sind auszuschließen, denn das Werdende kann sich in dir sorglos
zu einer Lotosblüte entwickeln. Dafür baue ich unserer Liebe das denkbar wohligste Nest!
Darum sehne ich die Genehmigung meines Bauantrages mit aller Inbrunst entgegen.
Mit allem, was ich habe, wird der Schlossanbau an mein Herz schon bald beginnen,
damit die beengten Verhältnisse bald Vergangenheit sind.
Nach vorne voller Entschlossenheit und von Hoffnung getragener Erwartung,
zurückblickend mit ein wenig Trauer, denn unser jetziges schönes, enges Nest
war wohlig, kuschelig, voller Liebe, rundherum nett!
© Franz Moritz Sturm
Schlechte Gedanken liegen dir auf dem Kopf wie Elefantenscheiße,
schier erdrückend, auf den guten, den kreativen Gedanken.
Wüsste ich nicht, dass Elefantenscheiße so nährstoffreich ist,
würden die Gedanken am eigenen, irrenden Glauben zugrunde gehen,
so aber weiß ich, was für tolle Sachen daraus entstehen können,
es braucht nur spezielle Käfer, die die gute Scheiße wegrollen,
sie an geeignete Stellen bringen und verarbeiten,
schon entsteht neues Leben und beste neue Gedanken.
Der alte Kopf ist wieder frei, frei für frisches Denken.
Manchmal braucht man die schlechten Gedanken auch,
um zu vielfach neuem Denken kommen zu können.
Nur, leider sind nicht immer Elefanten in der Nähe,
es tut aber auch schon mal ein Hase!
© Franz Moritz Sturm
Liebe, ich sehe sie wie einen großen Fesselballon.
Noch jugendlich, lässt er sich gern so richtig einheizen,
hebt dann mit uns ab; mit ihm geht’s recht hoch hinaus,
tolle Emotionen werden in uns frei, Glück, in dem wir uns suhlen.
Im Freudenrausch fährt er genussvoll mit uns in ruhige Gefilde,
einander halten wir uns eng umschlungen, der Lust des Anderen nachzuspüren.
Wir erreichen die nötige Distanz; zurück geblieben sind all die gehetzten Erdlinge,
erst mal leben wir die neu gewonnene Freiheit unserer freigelegten Sinne.
Ein Schub und es drängt ihn erneut, mit uns nach neuen Höhen zu streben,
unsere Gefühle heizen uns gewaltig ein; ein neuer Kick und wir sind dabei.
Scheinbar mühelos erklimmen wir den 2. Gipfel aller bisher gekannten Freuden!
Wo sind wir, was geschah mit uns? Uns ist's als ob wir bodenlos schweben!
Sanft geht’s dann in ruhiger Sink-Fahrt zurück, noch überwältigt vom Erlebten,
zurück und in uns bleibt die Hoffnung auf erneutes Höhen-Glück.
Gelernt haben wir daraus, dass nur zu zweit und auf dieser Erden,
kannst dauerhaft und in deinen Träumen dein Höhen-Glück durch Liebe erleben.
Fast zurück, erkennen wir, dass auch im Leben ist oft zu viel Ballast dabei;
werft ihn ab und erkennt, welche Kräfte ihr unbewusst mit euch geschleppt.
Befreit von der Last seid ihr erleichtert, es verlängert sich eure L(i)ebe(n)szeit.
Die Zeit des 1. Rausches viel zu schnell vergeht;
dann mit beiden Beinen ihr hoffentlich wieder fest auf der Erde steht!
© Franz Moritz Sturm
Was im Vergleich zu Fesselballons sind da doch Luftballons,
sie haben nichts von dem, was eine Liebe tragen könnte,
sie fliegen zu schnell und sind dabei fahrig,
verlieren frühzeitig ihren Odem,
altern rasch, sehen jämmerlich, ja schrumpelig drein,
stürzen sich kraftlos zur Erde zurück,
keine Chance auf eine Zukunft.
Allzu oft ist's wie in vieler Menschen Leben,
drum hüte dich vor zu rasantem Aufstieg, (auch in der LIEBE)
am Ende droht dabei ganz oft ungebremster (Zer)Fall.
© Franz Moritz Sturm
Tiefer kann ein Mensch nicht fallen, als zu Fallen,
zu fallen für Nichts, ins Nichts, sinnlos gefallen, ohne bleibenden Wert.
Für vorgegaukelte, verseuchte Bilder, unrealen, gnadenlosen Beschiss,
fremden Kopfes Gut, nicht Eigenes, nur für die Befriedigung von Falschspielern.
Menschenmasse eingesetzt wie Spielgeld, ohne eigenen Wert, halt Masse,
nahezu unbegrenzt verführbar und verfügbar, frei von jeder Abwehrkraft.
Ethiklose Führer aus Wirtschaft, Politik und Kirchen treiben sie zusammen,
diese Schafe, skrupellos nach ihrem Bedarf, jammerlos Blutzoll zu erbringen.
Für deren Machthunger entern sie die bis dahin ausgeglichenen Weltebenen,
nur eins setzen sie fürs erste nie ein, sich selbst und ihre Lieben.
Sie inszenieren die Attacke auf ihr Ziel, auch Mutter Erde, mit ihrer Fratze aus blanken Hass,
die Masse Mensch, sie wird vom Irrsinn geblendet, zur mörderischen Aggression verführt.
Ihr schreiendes Hurra übertönt alsbald jegliche, gering vorhandenen Widerstände,
heißes Volkes Blutdurst wird von nach oben strebenden Helfern aufgepeitscht.
Wer sich sperrt, dem wird auch ohne Recht, von diesen Schergen, der blutige Garaus gemacht,
auf dass dem letzten Aufrechten, die blanke Angst blutverklebte Flügel verleiht.
Für viele zeigt der frostige Tod sich als gnadenvoller Erlöser nicht aushaltbarer Qualen,
für was, für wen, wo bleibt des Führers Gewissen, wo ein Einlenken, gar Einsicht.
Am Ende verhöhnen die oft noch die Treuesten, die Ge“volks“leute als Versager.
Das Wahrheitsrecht gehört nur ihnen allein, sie werden sich nie mit anderem quälen.
Schuldlos sind auch nicht die trauernden Hinterbliebenen, Eltern, Weiber und Kinder,
die jetzt klagend leiden, deren Hurrarufe aber noch in den leeren Räumen kreischend hallen.
Diese Hühner gackerten laut für den Ehre bringenden Sieg. Sie ließen sich allzu leicht locken,
so dass ihr verheultes Klagegeschrei erst ihrem eigenen Nachteil, kaum den Gefallenen galt.
Heute spielen wieder skrupellosen Führer, für riesige Profite, mit unser aller Existenz,
sie spielen um die Lebensgrundlagen unserer Erde, und wir, wir gackern aufs Neue!
Ihr Problem ist die entfesselte Gier nach Gewinnchancen, ohne langfristige Risikobetrachtung.
Ursprung sind die in Jahrmillionen angelegten, morallosen Triebe tierischer Vorgänger,
gepaart mit der eigenmächtigen Höherstellung von „Führern“ über alles andere.
Kaum wieder gut zu machende Fehler, die schon unseren Kindern die Zukunft nimmt.
© Franz Moritz Sturm 2012
Böse Gedanken sind nicht restlos aufgelöste alte, böse Gedanken;
alte Bomben, lange im Verborgen, in ständiger Ausbruchsbereitschaft.
Im Bauch ungeahnte Sprengkraft, vernichtende Verwundungs-, Verleumdungs-und Verwüstungspotenzial.
Nichts Gutes also tragen sie in ihrem Leib.
Hüte dich vor ihrer Nähe, ihrer Begegnung, sie vernichten Leben.
Der Gegensatz, er wird dich durch wohltuenden Worten streicheln.
Sie legen sich sanft, wie ein anschmiegendes, schnurrendes Kätzchen um dich,
hebt die sich nach Liebe sehnende Seele mit beiden Samtpfoten empor.
Ihr Ziel ist der Impuls zum Aufbau, das stetige, vollendete Wachstum.
Mein Traum; aufgelöst hat sich das böse Wort; das Gute aber, es besteht fort!
© Franz Moritz Sturm 2012
Dieser, ausgewachsen riesige Baum, ist seit Jahren der Meine,
mein Sinnbild, wenn ich wieder mal hoch fliege.
Faszinierend sein kerzengerader, langer, schlanker Wuchs,
der mit Urkräften ausgestattete, wuchtige Stamm,
seine unbändige Stärke, eine prächtigen Krone tragend.
Unzählige riesige Pyramidenblüten in weiß und rot,
schmücken diese fürstliche Krone, als ziere sie ein Königshaupt.
Tellergroße Blätterlappen dekorieren jeden einzelnen Blütenstand.
Von weitem sticht sie triumphal hervor, majestätisch schön.
Alles spricht für einen Baum von fürstlichem Stand,
zweifelsfrei regiert er im Reich der mächtigsten Bäume.
Wild angeordnet sieht man ihn praktisch überhaupt nicht,
dafür aber in Alleen, auf Zentralen- oder Paradeplätzen.
Angeordnet in Formationen, geraden Linien oder Gruppen,
sind sie selbst majestätisch, zeigen dies vorbeireitenden Majestäten,
dem König und allen, die sich für gleich erhaben halten,
ihre natürliche Schönheit zu erkennen und zu würdigen.
In stacheligen Hüllen gedeihen große Mengen edler Früchte,
bestimmt als Futter für des Herrschers Rotwild und die Sauen;
satt und an den Menschen gewöhnt, erschrecken Treiber
das so gut genährte königliche Wild; zum königlichen Blattschuss.
Der Kastanie bleibt im Herbst eines jeden zu Ende gehenden Jahres,
die selbsternannten Majestäten mit gekonnten Kopfnüssen
zum schonungslosen überdenken ihrer oft überhöhten Bilder anzuregen.
Neues Treiben im frühen Jahr, bringt neue Könige in großer Schar.
© Franz Moritz Sturm 2012
Mutterleib
Ungeboren erreicht dich meist nur ein dämmerndes Nichts,
diffuses, unklares, schummriges doch wärmendes Licht.
Was deine Mutter über wohlige Wärme tief in dich senkte,
war ihre unendliche Liebe, das pure, göttliche Licht!
Baby
Jetzt endlich treffen der Sonne gleißende Strahlen dein Augenpaar,
du blinzelst instinktiv, willst ihnen so den Eintritt in dich verwehren,
schlägst schreiend Alarm, denn für dich sind sie viel zu intensiv.
Mutter deckt dich ab, was hilft; du wirst den Umgang lernen.
Kind
Jetzt bremst dich fast nichts, alles Helle fordert dein gesteigertes Interesse,
deine Sensoren erobern was sichtbar, fühlbar, wahrnehmbar, was steht im Licht.
Du strebst hinaus, die Welt zu erobern; des Tags bei Sonne, nachts mit Licht.
Was strahlt ist oft so richtig heiß, Strahlung die dich verbrennt, Schmerz trotz Eis.
Jugend
Etwas reifer und verständiger, mit eingestrahlter Energie sind deine Akkus voll,
du denkst, die ganze Welt gehört jetzt dir, am liebsten stellst du sie auf den Kopf.
Du hast nicht genug von rein zufällig dich erreichenden, brennenden Sonnenschein,
er soll tiefer und tiefer, möglichst ungeschützt in deinen Körper rein.
Dein Idealbild ist braun, doch was du als Junger noch nicht hast erkannt,
zu viel Sonnenlicht schadet, bringt schwere Schäden, die gefallen dir sicher nicht.
Arbeitsleben
Es gilt deine Leistung ständig hoch zu halten, mehr zu schuften als früher die Alten,
der Arbeit Menge, die ständige Hast, deine angelegten Kraftreserven werden angefasst.
Kaum Zeit fürs Aufladen, für Ausruhen und Freuden mit Freunden im aktivierenden Licht,
so kommt was unausweichlich, der Zettel zum denken, der gibt dir sicher endlich zu denken.
Alt
Hast du dich geschont, lebtest gesund, machtest etwas Sport und das Geld ist nicht fort,
so sind deine Energien nicht ganz verbraucht, Chancen gibt’s auf eine längere Ruhezeit,
Balkon und Garten, Reisen in sonnige Gefilde, du fühlst deine Kraft stark, wie die von Hilde!
Gehörst du zum armen Rest, denkst du anders; dir sind alle Krankheiten, du hast die Pest!
Tod
So oder so, die Batterien sind zum Leben zu leer. Sonnenstrahlen, die helfen jetzt nicht mehr.
Aus dem Dunkel macht sich mit letzter Kraft dein Energiefeld zum Heimsprung bereit,
strebt dem göttlichen Licht entgegen, wie von selbst nimmt alles seinen Lauf.
Hier ist Ruhe, sammelst du Kraft; ein neues Ziel wirst erhalten, zur Wiedergeburt, Start!
© Franz Moritz Sturm 2012
Erst sind sie in meinem Kopf,
ausgelöst von erotischen Gedanken,
dann, nur kurz danach,
betreten sie meine gespannte Bauchdecke.
Sie kommen im gestreckten Marschschritt,
offensichtlich mit einer Zielvorgabe,
mich auf einen großen Tanz einzustimmen,
der freien Inspiration Raum zu verschaffen.
Schnell schleuderten sie die Marschstiefel aus,
die schwere Montur flog in den Graben.
Hastig ging es in bunt schillernde Gewänder,
die zierlichen Beinchen bedecken seidene Strümpfe.
Es fehlten nur noch ganz süße Ballettschühchen,
mit Bändern, bis in die halben Fesseln geschnürt.
Apart und voller Energie, begannen sie zu tanzen,
rhythmisch, mehr urtümlich, stampfend.
Meine Bauchdecke bäumte sich mehr und mehr auf,
die Flanken begannen taktgleich zu zucken.
Kraft steigt in mir auf, ist kaum noch beherrschbar,
doch gibt es die Gedankenfee, die bereits gewartet hatte.
© Franz Moritz Sturm 2012
Da häng ich nun seit langem im Emsbach rum,
die Brühe schmeckt immer mehr nach allerlei Dung,
ist trübe, kaum ein Fischlein wirkt zum fressen schön,
mein Bart immer grauer, ich find´s einfach schitte-bön.
Nur einmal noch will ich, wie in meinen jungen Jahren,
in die Fremde ziehen, an jungem Fischfleisch mich laben.
Passieren wird mir dabei nichts, denn ich hab nen starken Biss,
vor mir Kraftprotz, da haben sie alle so richtig Schiss.
Die Aussicht auf junger Fischlein verspieltes Treiben,
lässt mich keinen Augenblick mehr länger hier bleiben.
Schnell gedehnt und auch gestreckt meine alten Gräten,
die Brille noch und das Gepäck; bin dann erst mal weg.
Ein paar Staustufen überspring ich im Fosburyflop,
schnell aus dem miefigen Bach raus in die Lahn, dem ersten Stopp.
Sehen kann ich auch hier wieder nichts, braun und trüb, wieder ein Flop.
Was Sehen, steckt fest in meinem Kopf, sonst bleib ich ein armer Tropf.
Drum streck ich neugierig den Kopf aus der eingefärbten Brühe raus,
die 1. Schleuse stoppt jäh meinen bisher recht schnellen Schwimmlauf.
Schnell tauch ich ab, entgeh den scharfen Paddeln und Schrauben auch,
das Tor geht auf, schnell, schnell hinaus, ich bin wieder ganz passabel drauf.
Wenig später, kommt der Dom, die 7 Köpfe spiegeln in der Lahn die Sonne schon,
für mich sieht es so aus, als stünd sein Schiff mittendrin; der Anblick, mein erster Lohn.
Bald quere ich ein gezacktes Schloss; im Gleichschritt, kommandiert wer einen Tross.
Echt lustig sehen die Männlein aus, ihren Kopf zieren Töpfe mit Netzen darauf.
Jetzt geht es vielfach schneller durch den engeren, steileren, geschliffenen Fels,
das Wasser ward minütlich frischer was der Sicht wieder seinen Namen gab.
Einige Meilen treib ich so vor mich hin, nach einem Jackpot steht mir der Sinn,
ob in Ems ist ein Fisch- Roulette aufgebaut, jedenfalls wird es schon richtig laut.
Natürlich nicht, doch woher kommt denn der Krach, viele jubeln dem Zug heftig nach,
rosengeschmückte Wagen ziehen vorbei, Kinder machen das meiste Geschrei.
Zünftige Musik zieht auch vorbei, Rosenkönigin und Adjutanten werfen so Allerlei,
das Publikum ist ganz entzückt, mir Hecht hingegen ist´s längst schon einerlei.
Den Fluss zieht’s hinab, zu vereinen sich mit dem Rhein; ich fühl mich daheim.
An viele Begebenheiten werde ich dort erinnert, hier war`s früher nobel und fein.
Ich biege ab und schwimm mit dem Strom, da hat der Alte Vater mich auch schon.
Einen Blick hinaus muss ich mal wagen, ja die Weinberge, es ist kaum zu sagen.
Was ist denn das, er schmeckt ja ganz anders, als er mir in Erinnerung war,
nach leckerem Riesling sollte er schmecken, Öl tat ihn jetzt mächtig verdrecken.
Hier länger bleiben käm mir nicht in den Sinn, in ein frisches Flüsschen muss ich rinn,
ich warf noch einen Blick auf`s närrische Kölle mit dem Dom und den bützenden Mariechen.
Schnell nur noch durch Kommissar Schimanskis verruchtes Groß-Hafenrevier,
große Pötte liegen vor Anker hier. Gangster trachteten nach dem Leben mir.
Endlich ist vorbei die Tour durch das todbringende, ätzende Kohlerevier,
rein in das edle, wundervolle Elixier, dem Oberlauf der wunderschönen Ruhr.
Die letzten Kilometer hatten noch einen faden, industriellen Beigeschmack,
doch mit jeder Windung, jedem Flossenschlag erfüllt sich mehr mein Traum,
vom erquickenden Nass dieses Flüssleins; ich bin ganz bei mir, ich bleibe hier.
Genüsslich lass ich mich gen Quelle treiben, Fischlein mir die Zeit vertreiben,
gelegentlich schnapp ich mal zu, dann lass ich sie auch wieder ganz in Ruh.
An einer Bucht siedelt ich mich zum ausruhen an, der lange Weg hat weh getan,
seh dem bunten Treiben munterer Fischlein zu, jetzt fressen, dachte ich im Nu.
Schoss aus meiner Deckung raus, im Maul zappelte ein süßer Happen.
Auweh, ein Stich, ein Schmerz, ein fester Ruck, alles ging ruck zuck.
In hohem Bogen flog ich aus dem Wasser raus, ich denk, ist das mein Garaus?
Zappelte in einem Netz, dann, plumps, in einen großen Eimer mit eingesetzt.
Irgendetwas schleppte mich von der Ruhr weg in ein einsames Haus,
wo, ich dachte, man wird holen das große Schlachtermesser raus.
Eine große Wanne wurde vollgemacht, ich sag mir selbst, gute Nacht,
hinein man ließ mich gleiten; der Tod sollte mich dort noch nicht ereilen.
3-Mal tags und in der Nacht, ein Weib, die hat mit mir ein Spiel gemacht,
streichelte mir zärtlich meinen Bauch, erst vorne aber dann hinten auch.
Legt mich in ihren warmen Schoß, was ich, ich muss sagen, sehr genoss,
worauf sie sagt, wenn du ein Prinz wirst, lass ich dich als Hecht frei.
Ich ward ein Prinz und ihr König auch, womit erfüllt sich ein alter Brauch.
Weil ich die Zeit auch nach meiner Wandlung hab sehr mit ihr genossen,
bin ich bis heute immer noch, in meine Meisterfischerin verschossen.
Zwischenzeitlich sind wir von dort fort, wohnen glücklich an altem Ort.
In den ersten Bach brauch ich nicht mehr rein, aber er soll jetzt sauber sein.
© Franz Moritz Sturm 2012
Mein Blut kocht, ich rase getrieben, Achtung,
die Adern erscheinen mir viel zu klein,
sie drohen vom Blutsturm zu zerbersten,
mein Hirn zerpflügt alles mit Pflugscharen,
ohne Unterlass, hindurch die ganze Nacht.
Gedanken kreisen ziellos und auch endlos,
vor allem ergebnislos, ohne einen Wert,
doch immer angeheizt von teuflischer Glut,
bizarrem, mörderischem Hass und Wut.
Blutig wird es werden, denn nichts bremst,
blutig, wenn der, der mich geschunden,
sich nicht bebend widerruft,
ablässt vom geifernden Gekläff.
Doch, der Krampf bei ihm sich löst,
was unmöglich gerade noch erschien,
zu sehr waren wir vorher in Wut verkeilt.
Ein Richter steigt in den Ring hinein,
Isegrims böse Gedanken zu brechen,
sich vor Beiden bedrohlich aufzustellen,
zu zwingen eines jeden Pein.
© Franz Moritz Sturm 2012
Zu allem fähig, bei Allen und Jedem;
zur Übersteigerung, höher als wir es jetzt schon verstehen,
fähig, im Nebel der Milchstraße abgehoben zu lieben,
anzweifelbare Dinge aus irrationalen Perspektiven zu erkennen,
doch was haftet, ist einfach nur schön, wunderschön!
Dann diese extreme Absturzfalle, das unvermeidbare schwarze Loch,
nach ganz weit unten reißt es, tiefer noch als tief, scheinbar ohne Halt;
die Liebesströme, sie sind wie ausgetrocknet, leer, leblos, tot.
Sehen, Fühlen, Gedanken sind auf ihrem Nullpunkt, ohne Wert.
Die blutleere Hülle, sie findet in sich praktisch keine Energie!
Beides ist für jeden erlebbar,
beides führt einen jeden ganz schön nah an den eigenen Tod,
auf den Überflieger will freiwillig in Zukunft niemand verzichten,
auf die unendliche Leere in sich jeder.
Katastrophen sind beide, doch sie gehören einfach zu uns Menschen!
Schonungslos kommen sie ungerufen, mal zur Pein,
mal zum Blick ins sonst verschlossene Sein.
© Franz Moritz Sturm 2013
10.12.2024Abschlusskonferenz der BMBF-Forschungsgruppe SALUS
25.11.2024Informationsgruppe für Angehörige von Menschen mit Bipolaren Störungen
20.11.2024Angehörigenworkshop
22.10.2024SAVE THE DATE
Save the Date – DGBS Jahrestagung 2025 in Augsburg