Therapie ist der beste Weg zur Gewaltprävention
Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie (DGPPN) betont in einem neuen Positionspapier, dass eine konsequente psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlung das wirksamste Mittel zur Verhinderung von Gewalttaten bei psychisch erkrankten Menschen ist. Statt neuer Gesetze fordert sie den Ausbau bestehender Versorgungsstrukturen, insbesondere niedrigschwelliger und aufsuchender Hilfsangebote.
Risikofaktoren wie Drogenkonsum, Armut oder soziale Isolation erhöhen die Gefahr von Gewalt – Behandlung und soziale Teilhabe senken sie. Besonders Menschen mit Schizophrenien, Psychosen, Substanzstörungen oder schweren Persönlichkeitsstörungen benötigen intensive Betreuung, auch nach einem Klinikaufenthalt.
Die DGPPN empfiehlt verpflichtende Therapien unter bestimmten Bedingungen, z. B. im Rahmen ausgesetzter Unterbringungen mit Auflagen. Eine zu frühe Entlassung aus der Klinik könne das Risiko für Rückfälle erhöhen.
Statt fragwürdiger Maßnahmen wie Datenweitergabe an Behörden plädiert die DGPPN für eine bessere Anwendung vorhandener rechtlicher Möglichkeiten, um Vertrauen zu stärken und Gewalt effektiv vorzubeugen. Das Papier wird von über 20 Fach- und Betroffenenorganisationen unterstützt, darunter auch von der DGBS. Hier geht es zum DGPPN Positionspapier.