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Erwerbsminderungsrente

„Kann ich wegen der Erkrankung Erwerbsminderungsrente beantragen?“*

Bipolare Störungen gehören laut der Weltgesundheitsorganisation WHO zu den schweren psychische Erkrankungen. Sollte Ihre Lebensführung durch die immer wieder auftretenden Krankheitsepisoden stark beeinträchtigt sein und Ihre Situation am Arbeitsplatz durch die Erkrankung unerträglich werden, können Sie eine Erwerbsminderungsrente in Betracht ziehen. Das Wegfallen der Sorge um die täglichen Brötchen kann wesentlich zu einem stressfreieren Alltag beitragen – wie wir wissen, ist Stress einer der stärksten Auslöser für neue Erkrankungsphasen.

Die Erwerbsminderungsrente (EM-Rente) ist eine finanzielle Unterstützung für Personen, die aufgrund von Krankheit oder Behinderung nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr arbeiten können. Im Folgenden werden die Voraussetzungen, der Ablauf und wichtige Hinweise (ohne juristische Gewähr) für die Beantragung der Erwerbsminderungsrente erläutert.

Voraussetzungen für den Antrag auf Erwerbsminderungsrente

Medizinische Voraussetzungen

Versicherungsrechtliche Voraussetzungen

Antragstellung:

Wo kann der Antrag gestellt werden?

Wie stellen Sie den Antrag?

Ablauf des Antragsverfahrens

Antragsstellung: Nachdem Sie den Antrag bei der Rentenversicherung eingereicht haben, erfolgt eine Prüfung der versicherungsrechtlichen Voraussetzungen.

Medizinische Begutachtung: Die Rentenversicherung beauftragt Gutachter, um Ihren gesundheitlichen Zustand zu bewerten. Dabei können folgende Schritte auf Sie zukommen:

Rentenentscheidung: Die Rentenversicherung entscheidet auf Grundlage der Gutachten und Ihres Versicherungsverlaufs, ob Ihnen eine volle, teilweise oder keine Erwerbsminderungsrente bewilligt wird. Die Entscheidung wird Ihnen schriftlich mitgeteilt.

Zahlung der Rente: Bei Bewilligung der Rente erfolgt die Zahlung rückwirkend ab dem Monat, in dem der Antrag gestellt wurde.

Wichtige Tipps & Hinweise

Was passiert nach der Bewilligung?

Der Weg zur Erwerbsminderungsrente ist oft anspruchsvoll und mit einigen Hürden verbunden. Es ist wichtig, alle Voraussetzungen zu kennen und die notwendigen Unterlagen sorgfältig vorzubereiten. Wer im Vorfeld gründlich recherchiert und sich umfassend beraten lässt, erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Antragstellung.

Das Problem in Bezug auf speziell die Bipolaren Störungen ist jedoch, dass es sich um einen phasenhaften Verlauf handelt. Man ist also nicht dauerhaft in einer Krankheitsphase. Die Gutachter*innen kennen sich damit oft nicht so gut aus, daher ist es wichtig gleich bei Antragstellung darzulegen, dass sie die Erkrankung auch in den krisenfreien Zeiten stark auf den Alltag und die Arbeit auswirkt und diesen einschränkt.

 

Die Deutsche Rentenversicherung hat zur Erwerbsminderungsrente eine ausführliche Broschüre bereitgestellt.

Den Antrag zu stellen, stellt für viele Betroffene eine enorme Herausfordrung dar, da nicht selten im Verlauf des Verfahrens das Rentenzeitkonto geprüft werden sollte, damit alle Zeiten korrekt erfasst und die Rente folglich korrekt berechnet werden kann. Der Antrag an sich ist recht umfangreich. Lassen Sie sich beim Ausfüllen von Vertrauenspersonen oder den Beratungsstellen unterstützen. Sind Sie gerade in einer Klinik kann auch der Sozialdienst dabei behilflich sein. In manchen Regionen gibt es auch die Psychiatrische Häusliche Krankenpflege (PhKp - ehemals Ambulante Psychiatrische Krankenpflege - APP) oder auch die MItarbeitenden im Ambulant Betreuten Wohnen können dabei behilflich sein, sich durch den Antragsdschungel zu kämpfen. Geben Sie nicht auf – es kann sich sehr lohnen und Ihnen hin zu einer wenigstens schon mal finanziellen Stabilität verhelfen.

Bedenken Sie aber auch, dass sich viele Menschen über ihre Arbeit definieren und sich wegen ihrer Teilhabe am Berufsleben als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft empfinden. Der Verlust dieser Teilhabe ist oft nicht einfach zu verkraften und kann zunächst eine neue Belastung darstellen. Damit Ihr Selbstwertgefühl nicht leidet, ist es wichtig, sich neue Tagesstrukturen zu schaffen und dem Leben einen neuen Inhalt zu geben. Mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit zum Beispiel helfen Sie anderen und sich selbst, ohne dem täglichen Druck einer Erwerbstätigkeit ausgeliefert zu sein. Oft lässt sich hier etwas entsprechend der persönlichen Interessen und Fähigkeiten finden.


* Hinweis: Diese Angaben beziehen sich nur auf Deutschland. In Österreich und der Schweiz gelten möglicherweise andere Bestimmungen.

Stand 09/24, NS

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