Der 2007 begonnene, sehr arbeits- und zeitintensive Prozess zur Erstellung der Leitlinie zur Diagnostik und Therapie Bipolarer Störungen wurde im Februar 2019 aktualisiert. Das Ergebnis steht auch zum Download als PDF-Datei bereit.
Die Leitlinie wurde von der DGBS in Zusammenarbeit mit der DGPPN (Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde) und mit Unterstützung durch die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) entwickelt. Dass hierbei auch zahlreiche Betroffene und Angehörige als Vertreter entsprechender Organisationen von Beginn an aktiv in den Erstellungsprozess mit einbezogen wurden, dürfte ein Novum in der nationalen und internationalen Leitlinienentwicklung und hoffentlich auch richtungsweisend sein.
Eine S3-Leitlinie bezeichnet die höchste Stufe einer Leitlinienentwicklung, dieses Niveau entspricht damit höchsten Ansprüchen, die heute auch international einheitlich definiert sind. Eine Leitlinie der Stufe S1 stellt weitgehend Meinungen einer häufig eher kleinen Expertengruppe dar. Bei der Stufe S2 erfolgt entweder eine formale Evidenzrecherche oder eine formale Konsensfindung. Die höchste Entwicklungsstufe S3 verknüpft fünf Elemente der systematischen Leitlinienentwicklung:
Evidenzbasiert heißt dabei, dass alle verfügbaren wissenschaftlichen Ergebnisse kritisch diskutiert werden und je nach Belastbarkeit zur Leitlinienentwicklung herangezogen werden oder nicht.
Konsensbasiert bedeutet, dass nach dieser kritischen Sichtung der verfügbaren Studienergebnisse diese in einem gemeinsamen Prozess der Entscheidungsfindung gewichtet und daraus verschiedene Empfehlungsgrade für die jeweiligen Therapieansätze abgeleitet werden.
Eine Leitline ist keine Richtlinie, sondern sie dient dazu, das umfangreiche Wissen zu definierten Versorgungsfragen zu werten, gegensätzliche Standpunkte zu klären und das derzeitige Vorgehen unter Abwägung von Nutzen und Risiken zu definieren. Das angestrebte Ziel ist eine Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Bipolaren Störungen.
Mit der Veröffentlichung ist die Arbeit an der Leitlinie nicht abgeschlossen, denn die Entwicklung der Medizin schreitet unablässig fort. Deshalb wird die Leitlinie in regelmäßigen Abständen auf Aktualität hin überprüft und gegebenenfalls an die neuen Erkenntnisse angepasst, um diesem Fortschritt Rechnung zu tragen. Die jeweils aktuellste Version der Leitlinie zu Bipolaren Störungen finden Sie auf der oben angegebenen Website.
10.12.2024Abschlusskonferenz der BMBF-Forschungsgruppe SALUS
04.12.2024Film "bipolar hautnah" und Diskussion
04.12.2024Film und Diskussion
25.11.2024Online-Befragung und Interview
Weitere Informationen finden Sie hier im Flyer oder auf dieser Webseite.