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Unsere Seiten speziell für selbst betroffene Profis

Wir als Menschen im Gesundheitswesen sind genauso von der Erkrankung „Bipolare Störung“ betroffen wie alle anderen. Als professionelle Pflegekräfte, PsychotherapeutInnen, ÄrztInnen und andere Berufstätige in sozialen Berufen (auch in Ausbildung und Studium) ergeben sich für uns gleichzeitig zusätzliche Herausforderungen mit der Erkrankung im Berufsleben umzugehen. Dafür wollen wir als Selbst Betroffene Profis (SBP) Unterstützung bieten und unsere gesammelte Erfahrung durch nützliche Inhalten und in Selbsthilfegruppen teilen.

Sind Sie Selbst Betroffene(r) Profi, dann melden Sie sich gerne bei folgenden Adressen für weitere Fragen und/oder die Aufnahme in eine Zoom-Selbsthilfegruppe unter:  

1. E-Mail:  kontakt.sbp@dgbs.de - selbstverständlich auch anonym

2. Telefon: 0800/ 55 33 33 55, dienstags zwischen 18:00 - 20:00 Uhr 

Kontakt für Kooperationen, wissenschaftlichen Tätigkeiten oder Presse- / Öffentlichkeitsarbeit: 
betroffene.profis@dgbs.de

 

Weitere Informationen zum Referat Selbst Betroffene Profis hier

Weiterführende Hilfestellung und Erfahrungsberichte:

 

Wer sind die Selbst Betroffenen Profis?

Katrin Engert, Pflegefachkraft & Referatsleitung:
Ich bin 1977 geboren und arbeite in einer Rehaklinik in Ostsachsen. Seit 15 Jahren bin ich bipolar diagnostiziert und stabil seit 2014.
8 Jahre Achterbahn führten mich in die EU-Berentung. Als endlich wieder Stabilität erreicht wurde, dauerte es immer noch 3 Jahre, bis ich in den Pflegeberuf zurückkehren konnte. Nacht- und Schichtdienste leiste ich nicht mehr.
Als Referatsleitung möchte ich mich dafür einsetzen, dass mehr Pflegekräfte von unserem Beratungsangebot erfahren und Hilfe im Berufsleben erhalten, bevor sie aussteigen müssen.

Maximilian Haas, Arzt & stellv. Referatsleitung:
Ich bin 1991 geboren und beginne – nach einer Anstellung im Digital Health Startup für die Früherkennung von bipolarer Störung – in einer psychiatrischen Klinik meine fachärztliche Weiterbildung. Ich bin seit 2017 bipolar diagnostiziert, seitdem auch weitestgehend stabil.
Im Medizinstudium erlebte ich das Auf und Ab der Erkrankung v.a. mit mehreren depressiven Episoden. Lange Zeit habe ich mir vor Diagnose und stationären Aufenthalten aus Sorge vor Stigmatisierung gedrückt, um dann einen wirklichen Neuanfang in meinem Leben zu erleben.
Das Referat ist für mich ein wichtiger Rückhalt. Als Referatsleitung möchte ich mich gegen Stigmatisierung und für moderne Therapieangebote einsetzen, die die Lebensqualität der Erkrankten auf ein höheres Niveau führen können.

Susanne, Logopädin:
Ich bin 1985 geboren und in meinem Beruf als Logopädin seit 2010 tätig. Aktuell arbeite ich angestellt in Teilzeit in einer kleinen Praxis im ländlichen Bereich.
Seit Januar 2015 habe ich die Diagnose „bipolar“. Seit Ende 2019 bin ich weitestgehend stabil.
In meinem Beruf arbeite ich mit Menschen jeder Altersstufe. Die Arbeit ist sehr vielseitig und anspruchsvoll, sowohl geistig als auch körperlich – je nach Symptomatik. Kein Patient gleicht dem anderen. Flexibilität, Kreativität, Empathie, die Fähigkeit, sich schnell auf ein Individuum einstellen zu können – das sind die wohl wichtigsten Eigenschaften und gleichzeitig die größte Herausforderung.
Bei den SBPs erhalte ich Hilfe zur Selbsthilfe auf Augenhöhe. Die regelmäßigen Treffen stellen für mich eine große Stütze dar. Aus meinem eigenen Erfahrungsschatz wiederum kann und möchte ich anderen Betroffenen Hilfestellungen anbieten.

Anna, Psychologin:
Ich bin 1993 geboren und arbeite in der Jugendhilfe. Die Diagnose der bipolaren Störung habe ich 2019 erhalten, seit dem damaligen viermonatigen Psychiatrieaufenthalt mit medikamentöser Einstellung bin ich relativ stabil.
Ich wollte immer als Psychologin in einer Justizvollzugsanstalt arbeiten, was ich nach dem Studium auch tat. Diesen Beruf konnte ich jedoch nach einer Manie während der Zeit dort nicht mehr ausüben. Es war schwierig, neue Perspektiven und Möglichkeiten in Betracht zu ziehen, doch ich konnte eine neue „Berufung“ finden.
Ich engagiere mich für die SBP/die DGBS, weil ich anderen selbst betroffenen Profis zeigen möchte, dass eine eigene psychische Erkrankung mit einem Beruf im psychosozialen Bereich sehr wohl vereinbar ist – für mich fühlte sich das zum Zeitpunkt der Diagnose nämlich völlig unmöglich an. Gern möchte ich lebendiger Beweis für Hilfesuchende sein, dass man es schaffen kann.

Anonym, Psychologische Psychotherapeutin:
Ich bin Jahrgang 1966, verheiratet und habe 2 erwachsene Kinder. Ich arbeite seit über 20 Jahren in eigener Praxis in NRW. 
In meiner Kindheit erlebte ich über Jahre traumatisierende Erfahrungen, die ich aber meinte mit therapeutischer Unterstützung gut bewältigt zu haben. Als meine eigenen Kinder jedoch in genau das gleiche Alter eintraten, erlebte ich für ca. 10 Jahre eine seelische Achter­bahn­fahrt und bekam irgendwann in dieser Zeit die Diagnose Bipolare Störung Typ II. Die Sorge um meine Kassenzulassung war in dieser Phase sehr groß. Insbesondere eine Körper­psycho­therapie hat mir geholfen, mich nun schon seit Jahren wieder gut regulieren zu können.
Im Referat treffe ich auf andere Betroffene Profis. Der Austausch entlastet sehr und schafft eine Verbundenheit, die ich nicht mehr missen möchte. Das wünsche ich auch anderen und engagiere mich daher in der Beratung von neu Anfragenden.

Gabriele Schröck, berentete Allgemeinärztin im Alternativberuf
Ich  bin 1961 geboren und arbeite seit meiner Berufsunfähigkeit 2011 in einem Alternativberuf im psychosozialen Bereich. Diesen lernte ich über ein Ehrenamt kennen. Mittlerweile   erlebe   ich   beide Berufe als gleichwertige Tätigkeiten.
Bipolar diagnostiziert wurde ich erst 15 Jahre nach meiner 1. Phase (im Studium). Auch nach der Diagnosestellung wurden leider keine beruflichen Erleichterungen (z.B. Befreiung vom Nachtdienst) angesprochen. Berentung, Lernschritte in der Psychoedukation, Austausch in der Gruppe und jetzige Teilzeitarbeit (ohne Schicht-, Wochenend- und Nachtdienst) bewirken Stabilität.
eit 2014 bin ich bei den SBP engagiert. Es war primär sehr entlastend für mich, weitere 
betroffene   Menschen   aus   dem   Gesundheitswesen   kennenzulernen.   Seit   2016   leite   ich   die   Emailberatung.   In   der Doppelrolle   als   Betroffene   und   Ärztin, erreiche   ich   Betroffene   auf
Augenhöhe, biete Verständnis und kläre frühzeitig über Hilfen auf.

Anonym, Psychologie-Student
Ich bin Student (25), habe meinen B.Sc. in Psychologie abgeschlossen und studiere nun im Master.
Nach meinem Abitur habe ich mit dem Beginn meines Erststudiums, Medizin, eine depressive Episode und kurz darauf eine manische Episode erlebt. Eine interdisziplinäre Behandlung ermöglichte mir die Akzeptanz der Diagnose sowie eine Stabilisierung. Über einen Zeitraum von 2 Jahren absolvierte ich verschiedene Jobs, ein FSJ und verwirklichte den Wunsch von einer Rundreise. Schließlich beschloss ich das Medizinstudium nicht fortzusetzen und begann mein Psychologiestudium.
Das Referat hat mich in Momenten des Zweifelns und der Orientierungslosigkeit beraten und Mut gemacht, weiter einen Weg im Gesundheitswesen einzuschlagen. Ich hoffe, dass Auszubildende, Studierende und Berufsanfänger:innen im Gesundheitswesen mit bipolaren Störungen geeignete Unterstützung sowie Beratung erhalten und somit ihren Wunschberuf ausüben können.

 

Dies sind Beispiele für die Vielfalt unseres Referats. Wenn Sie uns kennen lernen möchten, kontaktieren Sie uns unter: kontakt.sbp@dgbs.de

 

News

25.04.2024Studie zur Behandlung der Bipolaren Depression

Studie zur Behandlung der Bipolaren Depression mittels einer innovativen, rasch wirksamen Substanz am Studienzentrum Dresden

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